Auszug aus dem 12. Kapitel des Buches “Die hunderttausend Lieder des Milarepa”

Dank allen Lehrern!

Einmal kamen zu Milarepa zwei junge Hirten. Der jüngere von ihnen fragte:

Geehrter Lama, hast du einen Gefährten?“

Ja, habe ich“, antwortete Milarepa.

Wer ist er?“

Er heißt der „Bodhi-Herz-Freund“.

Wo befindet er sich im Moment?“

Im Hause des Bewusstseins des Kosmischen Samens.“

Was meinst du damit?“

Meinen eigenen Körper.“

Lama, wir werden lieber gehen, wenn du uns nicht erklären kannst, was du meinst“, entgegnete der Ältere.

Aber der Jüngere fragte:

Bedeutet das etwa, dass das Bewusstsein den Verstand, der unabhängig lebt, darstellt und der physische Körper somit das Haus des Verstandes ist?“

Ja, das ist richtig.“

Wir wissen aber, dass ein Haus eigentlich nur jemandem einzelnen gehört“, setzte der Jüngere fort: „viele können dort hingehen und daher befinden sich im Haus immer mehrere Menschen, die dort leben. Und wie ist es im Körper — ist es nur ein Verstand, oder sind es viele? Wenn es viele von ihnen gibt, wie kommen sie denn alle miteinander aus?“

Gut. Was die Anzahl der Verstande im Körper angeht, solltest du dies lieber selbstständig überprüfen.“

Ich werde mich bemühen, Erhabener.“

Die beiden haben sich verabschiedet und sind nach Hause gegangen. Am nächsten Morgen ging der Jüngere erneut zu Milarepa:

Geehrter Lama, gestern Abend habe ich versucht herauszufinden, was mein Verstand ist und wie er arbeitet. Ich beobachtete ihn aufmerksam und kam zu dem Schluss, dass ich nur einen Verstand habe. Wenn jemand auch wollte, wäre er nicht in der Lage diesen Verstand zu töten. Wie sehr sich ein Mensch es auch wünschen würde, er könnte sich nicht von seinem Verstand trennen. Wenn man versucht ihn zu fangen, entgleitet er aus der Hand, wenn man ihn packt, kann man ihn nicht festhalten. Wenn du willst, dass er an einem Ort stehen bleibt, wird er nicht stehen bleiben und wenn du ihn gehen lässt, wird er nicht gehen. Du willst ihn einfangen, aber er ist nicht fassbar. Du willst ihn sehen, aber er ist unsichtbar. Du willst ihn begreifen, aber man kann ihn nicht begreifen. Wenn du denkst, dass er eine reell existierende Sache ist, die du versuchst loszuwerden, wird er dich nicht verlassen. Wenn du denkst, dass er nicht existiert, fühlst du, wie er sich bewegt. Der Verstand ist etwas Leuchtendes, Bewusstes, Wachsames und gleichzeitig nicht Erreichbares. Mit einem Wort ist schwer zu erklären, was der Verstand eigentlich ist. Bitte, sei so nett und erkläre mir die Bedeutung des Verstandes.

Milarepa antwortete mit einem Lied:

So höre du Hirte, Beschützer der Schafe!

Den Oden des Zuckergeschmackes zuhörend,

Kann man die Süßigkeit jedoch nicht kosten,

Mit dem Verstand kann man dennoch begreifen,

Worin sich der Kern dieser Süße versteckt.

Der Verstand ist zu jener Erfahrung nicht fähig,

Stets uns’re Zunge kann dieses nur kennen.

Ebenso lässt sich im vollen und ganzen

Nicht die Natur des Verstandes erblicken,

Aber sie lässt sich sekündlich einfangen,

Wenn nur die Anderen Hinweise geben.

Hängt man sich nicht an die flüchtigen Sichten

sucht weiter nach der Natur des Verstandes,

Dann wirst du letztendlich sie voll und ganz kennen.

Mein Lieber Hirte, nach diesem Verfahren

musst du nach deinem Verstand Ausschau halten.“

So gebe mir, bitte, eine Unterweisung und heute Abend werde ich in den Verstand hineinblicken“, sagte der Junge darauf. „Morgen komme ich wieder vorbei und erzähle dir über meine Resultate.“

Sehr gut“, entgegnete darauf Milarepa. „Wenn du nach Hause kommst, versuche die Farbe des Verstandes zu erkennen. Ist sie weiß, rot oder irgendwie anders? Wie ist seine Form? Ist sie länglich, rund oder irgendwie anders? Und versuche ebenso herauszufinden, in welchem Bereich deines Körpers er sich befindet.“

Am nächsten Morgen, als die Sonne aufging, ließ der Hirte seine Schafe laufen und ging zu Milarepa. Jener fragte:

Hast du gestern versucht herauszufinden, womit man den Verstand vergleichen kann?“

Ja, ich habe es versucht“, antwortete der Junge.

Und wie war es?“

Also er ist durchsichtig, leuchtend, beweglich, unberechenbar und er lässt sich nicht fangen; er hat weder eine Farbe noch eine Form. Wenn er sich mit den Augen verbindet, sieht er, wenn er sich mit den Ohren verbindet, hört er, wenn er sich der Nase verbindet, nimmt er Gerüche wahr, wenn er sich mit der Zunge verbindet, schmeckt er Geschmäcker und redet, wenn er sich mit den Beinen verbindet, geht er. Wenn der Körper aufgeregt ist, dann ist der Verstand ebenfalls aufgeregt. Eigentlich steuert der Verstand den Körper: wenn der Körper in guter Form ist, kann der Verstand durch den Willen gesteuert werden, aber wenn der Körper alt ist und ihn die Gebrechlichkeit oder Lähmung zerstört, wird der Verstand sich nicht um ihn kümmern und wirft ihn weg, sowie man einen Stein nach der Körperreinigung ohne nachzudenken wegwirft (Spezifische Hygiene bei den Tibetern). Der Verstand ist ein großer Realist und kann sich sehr leicht anpassen. Andererseits bleibt der Körper nicht ruhig oder gehorsam und schafft dem Verstand oft Probleme. Der Körper ist der Grund für Leid und Schmerz, welche den Verstand dazu bringen, dass er die Selbstkontrolle verliert. Nachts, wenn der Mensch schläft, geht der Verstand weg; ja, er ist in Wirklichkeit sehr fleißig und arbeitsfreudig, er ist die ganze Zeit mit irgendetwas beschäftigt. Ich erkenne, dass mein ganzes Leid nur durch ihn ausgelöst wird.“

Worauf Jetsün sang:

Höre mir zu, du junger Hirte.

Der Körper befindet sich zwischen bewusstem

und dem unbewussten und wahrhaften Zustand,

Während der wichtigste Faktor — Verstand

Den Zeitpunkt des wahren Übergangs bildet!

Wer erträgt stets das Leid in den unteren Welten,

ist Gefangener in den samsarischen Gelten.

Der Verstand kann dich aus dem Samsara befreien.

Willst du tatsächlich zum and’ren Ufer gelangen?

Willst du denn tatsächlich Blicke gewinnen

Für die Stadt der Blüte und der Freiheit?

Wenn du gehen willst, o liebliches Kind,

Zeige ich den Weg und geb’ dir ’ne Belehrung.“

Selbstverständlich, geehrter Lama“, antwortete der Hirte: „ich habe die Entscheidung getroffen, mich auf die Suche nach ihm zu machen.“

Wie ist dein Name?“, fragte dann Milarepa.

Sangje Djkhap.“

Wie alt bist du?“

Sechszehn.“

Darauf gab ihm Jetsün die „Unterweisung über die Zufluchtnahme“, erklärte ihm kurz deren Vorteile und Wichtigkeit. Dann sagte er:

Wenn du heute Abend heimkehrst, höre nicht auf, die Worte der Zuflucht zu wiederholen. Versuche darüber hinaus zu verstehen, wer die Zuflucht nimmt, der Verstand oder der Körper. Berichte mir morgen von deinen Resultaten.“

Nächsten Morgen kam der Hirte zu Milarepa und sagte:

Geehrter Lama, gestern Abend habe ich versucht herauszufinden, wer denn die Zuflucht nimmt, Verstand oder Körper. Ich habe verstanden. Weder der eine noch der andere. Zuerst beobachtete ich den Körper. Jedes Teil von ihm, vom Kopf an bis zu den Zehenspitzen hat einen eigenen Namen. Ich fragte mich selbst: „Ist das, was die Zuflucht nimmt etwa der ganze Körper?“ Aber das kann gar nicht sein, denn wenn der Verstand den Körper verlässt, existiert der Körper nicht mehr. Menschen bezeichnen einen solchen Körper als „Leiche“ und demzufolge kann der Körper nicht der „Sucher der Zuflucht“ sein. Und darüber hinaus, wenn der Körper verwest, ist es noch nicht einmal eine Leiche. Demzufolge nimmt nicht der Körper Zuflucht in Buddha. Dann fragte ich mich selbst: „Ist es etwa der Verstand, der die Zuflucht nimmt?“ Aber der Verstand kann nicht der Sucher der Zuflucht sein, da der Verstand Verstand ist und nicht irgendetwas anderes. Wenn man sagen würde, dass der Verstand echt ist oder der Verstand zum jetzigen Zeitpunkt der reelle Verstand ist, und der Verstand, der ihm folgt, jener ist, der die Zuflucht nimmt, dann wären es doch zwei Verstande. Dann müssten sie beide einen Namen bekommen, wie beispielsweise „echter Verstand“ und „künftiger Verstand“. Und darüber hinaus sind bereits während der „Suche der Zuflucht“ sowohl der echte, als auch der künftige Verstand bereits verschwunden! Wenn man sagen würde, dass sie beide die Zuflucht nehmen, dann erscheint der Verstand als etwas Beständiges, was niemals wächst und niemals sein Dasein beendet. Wenn das so wäre, dann brauchen wir für alle unsere vorigen und zukünftigen Leben in den Sechs Welten des Samsara diesen „Sucher der Zuflucht“ und nichts anderes. Aber ich kann mich weder an mein voriges Leben erinnern, noch kann ich voraussagen, was im nächsten passiert. Die Verstande des vergangenen Jahres und gestrigen Tages sind vorüber, der morgige Verstand ist noch nicht da, der momentane Verstand hört nicht auf, hin und her zu laufen. O mein Lehrer, habe Mitleid, gib mir eine Erklärung! Ich bitte dich, sei du der Richter, entscheide Recht, du weißt alles, du weißt, was ich brauche!

Statue von Milarepa in einer seiner Meditationshöhlen am Kailash

Als Antwort auf seine Bitte, fing Milarepa an zu singen:

Mit reiner Seele wend’ ich mich an meinen Guru,

Der im Begriff der Wahrheit ist und nicht des Egos.

Mit Körper, Rede und Verstand wende ich mich ihm hin.

Ich bitte ihn mit großer Offenheit und Zuversicht:

So bitt’ ich wahrhaft, segne mich und meine Schüler,

Dass wir die Kraft bekommen zu erkennen, was die Wahrheit ist!

Befrei’ uns von den Netzen uns’rer Anhaftung an ’s Ego!

So höre zu, o lieber Hirt’.

Dass du dich so stark haftest an dein Ego,

Ist nur eine Bewusstseinseigenschaft.

So wirft man einen Blick in das Bewusstseinsinnere,

Dann siehst du dort kein Ego: nichts ist dort, was du nur finden kannst mit deinem Auge!

Wenn man bloß in der Lage ist, in Praxis umzusetzen das, was sich das Mahamudra nennt

Und weiß, wie man das Nichts zu sehen kriegt, dann wird man stets etwas zu sehen kriegen.

Um die Mahamudra-Lehre stets zu praktizieren,

Braucht man große Zuversicht und Anspruchslosigkeit

Und Anregung in Form eines stabilen Fundaments.

Man sollte die Essenz des Karma — Ursache und Wirkung,

Als eine Form des Weges nun für sich verstanden haben.

Um die Vollkommenheit hier sicher zu erreichen,

sollte man gewissenstreu auf seinen Guru setzen

Im Drang danach Erleuchtung, Unterweisung

und die innere Belehrung zu erreichen.

Hier ist ein Schüler nötig, der wohl Gütigkeit besitzt,

um in den wahr’n Genuss zu kommen, die Lehre zu erhalten.

Ein Mensch ist hier von Nöten, der nicht gehaftet ist

an Unannehmlichkeiten und das bürdevolle Leid.

Hier ist die Männlichkeit von Nöten, die frei ist von der Angst

Die wahrhaft in der Lage ist, den Tod herauszufordern!

Mein lieber Hirt’, du scheinst, wie ’n Strahl.

So bist du fähig zu dem all?

Wenn dem so sein sollte, dann kannst du dich glücklich schätzen,

Wenn dem nicht so ist, lass uns ruhig nicht darüber reden.

So stelle dir die Frage und denk’ gut darüber nach.

Als suchtest gestern du dein „Ich“, konntest du es nicht finden.

Denn dies ist eine Praxis, die das Ego wahrlich schwächt.

Wenn du dir zur Praxis das Nicht-Ego des Seins nimmst,

So nimm dir mich zum Beispiel und geh’ zwölf Jahr’ meditieren.

Dann wirst du die Verstandsnatur schon bald verstanden haben.

So denke gut darüber nach, mein lieblicher Gefährte!“

Ich bringe dir meinen Körper und meine Kopf dar“, sagte der Hirte. „Bitte, hilf mir meinen eigenen Verstand zu verstehen.“

Jetsün dachte sich: „Und jetzt werde ich schauen, vielleicht praktiziert dieses Kind ja tatsächlich“, und sagte:

Wende dich zuerst an die Drei Schätze und visualisiere daraufhin ein Buddha-Sinnbild vor deiner Nase.“

So gab Milarepa dem Hirten eine Unterweisung über die Konzentration, woraufhin er ihn weg schickte.

Der Junge war sieben Tage lang verschwunden. Am siebten Tag kam sein Vater zu Milarepa und sagte:

Geehrter Lama, mein Sohn war schon eine Woche lang nicht zuhause. Das ist sehr beängstigend. Ich weiß nicht, wo er hingegangen ist. Ich habe auch andere Hirten befragt. Sie sagen alle, dass er zu dir wegen Dharma kam, aber danach sollte er nach Hause gehen. Aber wo ist er jetzt?“

Er war hier“, antwortete Milarepa: „aber tauchte die letzten sieben Tage nicht auf.

Der Vater war tiefst bekümmert und ging bitterlich weinend weg von Milarepa. Daraufhin machten sich viele Menschen auf, den Jungen zu suchen. Endlich fanden sie ihn. In einer Grube für Tonmischung saß er mit geradem Rücken und schaute vor sich mit weit geöffneten Augen.

Sie fragten:

Was machst du hier?“

Ich praktiziere Meditation, die mich mein Lehrer lehrte“, antwortete er.

Wieso kamst du sieben Tage lang nicht nach Hause?“

Ich habe doch gar nicht allzu lange meditiert! Wahrscheinlich scherzt ihr, nicht wahr?“ Als er das sagte, schaute er zum Himmel

und stellte fest, dass die Sonne etwas höher über dem Horizont steht, als damals, als er sich zum Meditieren setzte. Verwirrt fragte er:

Was ist denn passiert?“

Ab dem Tag hatten die Eltern des Jungen Schwierigkeiten mit ihm, weil er nahezu komplett das Zeitgefühl verlor. Das, was er als einen Tag wahrnahm, war für andere gleich vier oder fünf Tage. Oft schickten seine Eltern Menschen los, um ihn zu suchen. Alle hatten Schwierigkeiten, sowohl die Familienangehörige, als auch er. Einst fragten sie ihn, ob er nicht für immer mit Milarepa zusammen bleiben wollte. Er sagte, dass er von nichts anderem träume, und dann gab man ihm Essen und schickte ihn zu seinem Lehrer.

Zuerst erzählte ihm Milarepa über die Fünf Tugenden, erklärte ihm die Grundlagen des Dharma, und daraufhin gab er ihm die Lehre über die Selbstgeborene Weisheit. Mithilfe der Praxis machte der Junge mit der Zeit gute Erfahrungen in Meditation und Milarepa war sehr zufrieden.

Aber um ihn vor dem falschen Verständnis der Natur der wahren Erkenntnis zu warnen, sang ihm Milarepa ein solches Lied:

Vor den Füßen des Marpa verbeuge ich mich,

Vor dem, der gelehrt wurde durch die erhabenen

Naropa und Maytripa.

Wer Dharma öfter mit der Zunge praktiziert,

Viel redet und so scheint es, auch viel weiß,

Aber als die Zeit schon naht, und man erspüren kann,

seinen Körper zu verlassen, der schließlich tot geworden ist,

Ist dieser Prediger wohlauf ein Sklave seiner Münder —

verloren in der Leere.

Wenn das Klare Licht erscheint, ist es bereits so rein,

Von Blindheit wird der Besserwisser wohl betroffen sein,

Die Chance, im Todesaugenblick, Dharmakaya zu sehen,

Wird von ihm aufgrund von Angst und Unruh’ nicht genutzt.

Selbst wenn man ein ganzes Leben den Kanon erlernt,

Wird uns beim Lösen des Verstands vom Körper gar nicht weiterhelfen.

Verführte Yogis halten ihre psychische Erfahrung

Während ihrer langen Meditationen irrtümlicherweise

Für die transzendente Weisheit

Und geben sich zufrieden mit diesem Selbstbetrug.

Deshalb sind in diesem schroffen Augenblick des Todes,

Wo die Transzendente Dharmakaya-Weisheit leuchtet,

diese Yogis nicht im Stande das Licht der Mutter und des Sohnes

zu dem Einen zu verbinden und da ihnen Meditieren keineswegs behilflich ist,

während sie vom Tode stehen, schweben sie in der Gefahr,

in den Welten zu reinkarnieren, die sehr weit unten liegen.

Mein lieber Sohn, unter den Weltlichen der beste,

so höre aufmerksam mir zu!

Wenn stets dein Rücken gerade ist und dein Verstand fest in Meditation vertieft ist,

So kannst du spüren, wie Gedanken und Verstand verschwinden.

Aber dies ist jedoch nur die Dhyanaersterfahrung.

Mit Praxis und Aufmerksamkeit, die unaufhörlich sind,

Kannst du die Erfahrung der strahlenden Selbsterkenntnis machen,

so leuchtend wie eine helle Lampe.

Sie ist so rein und hell, und gleicht einer Blume.

Es ist das Gefühl, wenn dein Blick unaufhörlich

Auf den leeren Himmel gerichtet ist.

Das Erkennen der Leere, so klar und durchsichtig,

was man wahrhaft durchleben kann,

So ist ’s kein Gedanke, aber ’ne klare Erfahrung,

Nichts anderes, als ein Dhyana-Gefühl.

Mit diesem freudigen Fundament

Muss man nun weiter seinen Verstand

Zu den Drei Schätzen zuwenden

Und in die Realität durchdringen

Mit tiefem Nachdenken und Erkennen.

Denn dann wird man Weisheit zu greifen bekommen

und das Seil des Lebens des tiefen Dhyana von höchster Kostbarkeit.

Mit der Kraft von Güte und Mitgefühl,

und dem mitfühlenden Gelübde des Bodhi-Herzens,

wird man klar und deutlich zu sehen bekommen

die Essenz des Erleuchteten Weges,

Wenn man nichts sieht und dennoch alles klar ist.

Du wirst sehen, wie unbegründet die Ängste deines Verstandes waren.

Ohne Ankommen erreichst du das Haus Buddhas.

Ohne das Sichten kannst du Dharmakaya deutlich sehen.

Ohne Anstrengung machst du alles natürlich.

Geliebter Sohn, der Sucher des Wohls,

Behalt’ diese Belehrung in deinem Verstand.

Daraufhin weihte Milarepa den Jungen vollständig ein und gab ihm mündliche Lehrunterweisungen. Indem er sie praktizierte, machte er höchste Erfahrungen und Erkenntnisse. Er wurde bekannt als einer der „Herz-Söhne“ des Jetsün, Repu Sangje Djkhapa.

PS: Seinen Verstand und sein wahres Selbst kann man nur kennenlernen, wenn man sich in seine innere Stille zurückzieht. Jeder, der, auf der Suche nach seiner inneren Welt und und seinem wahren Ich ist, ist herzlich zu unserem Vipassana „Eintauchen in die Stille“ eingeladen. Mehr Infos unter:

 

Ehre dem Thopaga Milarepa!

Ehre den Jetsünen!

Ehre den Dharmapalas!

Ehre den Yidamas!

Ehre den Buddhas!

Ehre den Bodhisattvas!

Ehre den Tathagatas!

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