Der Tod ist lediglich eine Phase im Kreislauf der Lebens, worauf die Wiedergeburt folgt. In dieser Phase wird das Gedächtnis gereinigt, das wahre “Ich” wird aber nicht angetastet. Die Erfahrung und die wichtigsten Eigenschaften des Menschen bleiben erhalten. Beim Erreichen eines bestimmten geistigen Zustandes, ist sogar die Kontrolle des Sterbeprozesses und der darauffolgenden Inkarnation möglich. Durch das “veränderte” Verständnis der Frage des “Todes”, kann der Mensch bewusst von einem zum anderen Leben wandern. Die höchste Stufe dabei ist das Verlassen des geschlossenen Kreises aus Wiedergeburt und Tod.

Einige Fakten aus den Biografien der bekannten Yoga-Meister:

Swami Vivekananda machte den “Übergang” mit 38 Jahren, 120 Kilo Körpergewicht und der Diagnose Diabetes;

Ramakrishna “ging” mit 35: Kehlkopfkrebs;

Sri Swami Sivananda – Übergewicht, Diabetes;

Sri Aurobindo – Tuberkulose, Nephritis, chronische Nierenerkrankung;

Morihei Ueshiba (Begründer des Aikido) – starb mit 74 Jahren: Leberzirrhose;

Ōyama Masutatsu (Begründer des Kyokushin Karate) – verließ diese Welt mit 71 Jahren: Lungenkrebs;

Karlos Kastaneda – verstarb mit 73 Jahren: Leberzirrhose;

Ramana Maharishi (Venkartaraman Iyer) – ein Weiser, starb in Folge von Krebs. Er lehnte strickt die Operation seiner kranken Hand ab. Nach Annahme der Ärzte müsste Venkartaraman unter unvorstellbaren Schmerzen gelitten und sich im Fieberwahn befunden haben. Das konnte man aber nicht beobachten – der Yogin kontrollierte seinen Körper vollständig und ließ bewusst keinen Schmerz zu. Er verließ diese Welt ohne zu leiden und vollkommen bei Bewusstsein. Interessant ist ein anderer Fakt: warum der “hochorganisierte” Meister mit 70 Jahren so eine Krankheit zugelassen hat. Das ist eine der Erklärungen: der tägliche Kontakt zu Hunderten von Menschen, die einen Zustand von höherem Frieden erfahren wollen, kann nicht spurlos an einem vorbeigehen. Zusammen mit den Worten, die er den Menschen mit auf den Weg gab, schenkte er ihnen auch einen Teil von sich selbst.

Swami Satyananda beschäftigte sich mit Krankheiten wie Diabetes und Krebs. Er nahm an, dass diese bei einem Zerfall des Bewusstseins entstehen und man zu deren Prophylaxe und Heilung Yoga praktizieren müsste. Es stellt sich die Frage…Warum? Ein Yogi soll doch stärker sein, als jede Krankheit und soll die Fähigkeit besitzen, seinen Körper nach eigenem Wunsch zu verlassen, wenn es mal so weit ist. Sie aber sind alle von Diabetes und Krebs betroffen.

Der Grund besteht vielleicht darin, dass ein Teil ihres Lebens und ihrer Gesundheit von der, sie umgebenden Gesellschaft ausgeschöpft wurde? Es ist nicht einfach vor einem Fließband an Menschen zu stehen, jedem Schüler und Patienten, die für ihn notwendige Information weiterzugeben und bei der Lösung seiner Problemen zu helfen, sie aufzubauen, ihnen Hoffnung zu schenken, ihren Zustand zu kompensieren, einen Teil ihres unbefriedigten Zustands auf sich zu nehmen usw. Es ist nicht einfach ein Gleichgewicht zwischen dem Aufbau und Verlust der Kräfte zu finden, auch wenn die eigene Yogapraxis sehr effektiv ist. Vor allem wenn man die indische Herangehensweise betrachtet und meint, dass der Guru ab einem bestimmten Alter sich nicht mehr um seinen Körper kümmern müsste, sondern sich nur mit den höheren Praktiken beschäftigen soll.

Wer lebt lange? Einer, der seinen Kopf nicht aus der Masse herausstreckt. Jemand, der sich von Menschen und Situationen nicht aufreiben lässt. Jemand, der seine Kräfte für die eigene Entwicklung und Selbsterhalt spart und sie nicht mit anderen teilt.

Mögliche Gründe warum Yogis früh von uns gehen:

  1. Die Göttliche Inkarnation, die ein Yogin ist, verschwindet zusammen mit der erfüllten Mission.
  2. Yogis, die das Samadhi erreichen, haben kein Interesse mehr auf dieser Ebene des Lebens zu verweilen.
  3. Yogis können unterschiedliche Fehler begehen z.B. durch eine unausgeglichene Praxis und übermäßiger Asketismus, die zu einer vorzeitigen körperlichen Zerstörung führen kann.
  4. Ein Yogin, der zu seinem eigenen Vorteil praktiziert (Reichtum, Verzerrung des Wissens, Hinderung seiner Schüler am Vorankommen), stirbt karmisch.
  5. Unheilbare Krankheiten, die ein Yogin bekommt, können sich durch seinen Entschluss manifestieren, das negative Karma schneller abzubauen zu wollen.
  6. Durch übermäßigen Kontakt zu anderen Menschen, können seine Kräfte schneller aufgebraucht sein. Das Sprichwort: “Ein guter Mensch verschleißt schneller”
  7. Die Zerstörung der Individualität, des Egos, verlangt einen kolossalen Einsatz an Kräften, was sich auch auf den Körper auswirkt.