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Dank geistiger Praxis ist es möglich,
eine göttliche Weiblichkeit in sich selbst zu entwickeln 
und das innere Licht zu entflammen, 
das zu einem Segen und einem Leuchtturm für uns, 
unsere Umgebung und die ganze Welt wird“.

In den „shaktischen“ Texten werden Frau und die Erde gleichermaßen als Quelle der Energie, der Lebenskraft, des physischen und geistigen Wohlergehens verehrt. In der hinduistischen Tradition, wird die Yogini (fortgeschrittene Yoga-Frau) durch das Yoga-Shakti – die Kundalinikraft, sowohl durch Kräfte, die sich in verschiedenen Chakren befinden (weibliche Gottheiten), repräsentiert. Die Yogini besitzt die Kraft des Yoga selbst und kann sie in den andren Menschen erwecken, dabei kann sie das nicht nur im Allgemeinen, sondern auch in jedem Bereich des Körpers und des Geistes tun. Der Zustand der weiblichen Psyche, ist der Zustand und die Energie der ganzen Welt. Ein großer Meister betonte einst, dass die ganze Menschheit durch die Vervollkommnung und durch die geistige Harmonie einer Frau erhoben werden kann.

Trotzt der Tatsache, dass heutzutage viel mehr Frauen als Männer sich für das Yoga interessieren, spricht die Quantität nicht für Qualität. Frauen legen bei Yoga oft mehr Wert auf die Form und nicht auf den Inhalt. Für viele Frauen wird das Yoga nicht zur Philosophie und Lebensart, sondern ersetzt lediglich die Fitness. Bei den Männern sieht es etwas anders aus, da sie die Neigung haben, alles zu analysieren und zu überdenken („wozu mache ich Asanas?“, „wofür ist Pranayama?“, „was bringt die Meditation“ usw.) und die Information zu studieren.

Frauen können die Yogastunden besuchen, um geistig abzuschalten, die „emotionale Batterie“ aufzuladen und sich einfach zu unterhalten. Dies kann man durch den Unterschied im Denken von Frauen und Männern erklären. Wenn ein Junge irgendein interessantes Spielzeug bekommt, wird er es mit Sicherheit auseinandernehmen, um zu erfahren, was dahintersteckt, wie der Mechanismus funktioniert; ein Mädchen dagegen gibt sich zufrieden, wenn man ihr erklärt, wofür dieses Spielzeug gedacht ist und wird höchstwahrscheinlich nicht daran denken, es auseinanderzunehmen. Das bedeutet aber nicht, dass der Denkapparat von einem der beiden besser ist, denn eine hochentwickelte Persönlichkeit besitzt die Eigenschaften beider Geschlechter, was sie zur einer vollkommenen Persönlichkeit macht.

Eine weise Yoga-Lehrerin strahlt nicht nur die äußere Schönheit aus, sondern auch den tiefen inneren Frieden, eine solche Lehrerin wird im Stande sein, die Weltansicht vieler Frauen, die zu Yoga aus unterschiedlichsten Gründen gekommen sind, die erstmal nichts mit dem Bewusstsein zu tun haben, zu ändern und den Vektorpfeil der Entwicklung in die richtige Richtung zu lenken…

Für die eigene Entwicklung, sowie die Entwicklung der anderen, ist es förderlich, solche Eigenschaften wie Mitgefühl (nicht zu verwechseln mit dem Mitleid) und Bewusstsein in sich selbst zu entfalten. Wir denken oft daran, dass viele dermaßen blind oder taub sind, dass sie es nicht schaffen werden, in diesem Leben zu „erwachen“. Dies geschieht nur deswegen, weil wir selbst noch nicht bereit sind, uns aktiv zu transformieren und folglich, die eigentliche Realität zu ändern.

Glauben Sie an die Leute, entdecken Sie in Ihren Inneren die Fähigkeit, in jedem das reine Potenzial und den göttlichen Funken zu sehen. Wir wissen nicht um die Entwicklungsgeschwindigkeit jeder Seele konkret, da sie einmalig und einzigartig ist. So „geben Sie doch Holz ins Feuer“, indem Sie an den Menschen glauben! Manchmal genügt ein kleiner Ruck, damit der Mensch beginnt, sich nach vorne zu bewegen. Denken Sie auch nicht, dass Ihr Leben unbedeutend ist und dass Sie durch Ihr Wirken nichts ändern können. Ohne einen Tropfen ist ein Krug nicht mehr voll…

Der aufgewachte Geist-Bodhichitta – 
wird nicht durch Ursachen gebildet 
und nicht durch Umstände zerstört.
Er wurde nicht von geschickten Buddhas geschaffen 
und nicht von den klugen Lebewesen erfunden. 
Er ist von Anfang an in dir, 
wie dein natürliches Eigentum vorhanden“

Padmasambhava

 Gerade die weibliche Herangehensweise an das Yoga, kann neue Seiten in diesem „männlichen“ System der Selbstvervollkommnung entdecken. Das weibliche Herangehen, ist die Methode der Energie, die Eigenschaft, die Realität intuitiv zu begreifen, z. B. in die Asana „einfließen“. Die männliche Herangehensweise, ist die Methode des Bewusstseins, diese Methode basiert oft auf dem Einhalten von bestimmten Instruktionen entsprechend dem vorhandenen Wissen, z.B. mit Kraft und laut einem Lehrbuch die Asanas ausüben.

Damit möglichst ganz viele Menschen den Sinn der Yogapraxis verstehen können, muss man nach verschiedenen Methoden suchen. Der Buddha schaffte unterschiedliche Lernmethoden, die so genannten „Tore von Dharma“, um den Weg der Befreiung allerlei Leuten zu zeigen. Gerade die weibliche Fähigkeit „sich anzupassen“, kann hilfreich sein, den Zugang zu einer bestimmten Person zu finden, statt zu meinen, „mit der Person, habe ich einfach kein gemeinsames Karma“. Es spiel keine Rolle, ob Sie eine karmische Verbindung zu diesem Menschen haben, oder nicht, wenn Sie ihm helfen können zu evolutionieren, tun Sie es. Vielleicht gab es vorher keine Verbindung, dann soll sie eben jetzt entstehen……

In dem Werk „Das Lied der Sahajio“ gibt es folgende Verse:

Im Traum ist sie im leeren Himmel des Göttlichen;

Aufgewacht erinnert sie sich an das Göttliche.

Egal was sie sagt – es sind die Wörter des Göttlichen.

Sie praktiziert eine wunschfreie Treue.“

 Sahajio war eine Sannyasin, eine Nonne. Buddha nennt die Leere das „Nirwana“, Schankara bezeichnet Nirwana als „ein angefüllter Zustand“ und Sahajio hat beides vereint. Sahadschio wurde zur Brücke. Nach dem Aufwachen erinnert sie sich an das Göttliche: das, was im Traum als leerer Himmel existierte, wurde in Realität angefüllt. Das Dasein ist eins. Wir sind in zwei Zuständen – im Traum und Erwachen: der Mensch, der gerade träumt, findet, dass dies der Zustand der maximalen Ruhe ist, der Mensch, der beim Erwachen das Dasein wahrnimmt, findet, dass dies die maximale Seligkeit ist. Im Traum wird die Seligkeit zur Ruhe, beim Erwachen wird die Ruhe zur Seligkeit.

Buddha saß im Schweigen unter dem Bodhi Baum. Er durchlebte das Dasein als Leere. Chaytanya tanzte im Dasein, er erblickte das Dasein als Erwachen. Die beiden durchlebten das gleiche, aber in unterschiedlichen Dimensionen. Wenn du mit geschlossenen Augen erlebst, erlebst du das Dasein als eine Leere; wenn du mir geöffneten Augen erlebst, findest du, dass dieses unendliche Spiel des Daseins die Fülle ist. Sie sagt, dass Buddha recht hat und dass Shankara recht hat. „Ich durchlebte in meinem Wesen die Existenz von beiden Seiten, ich verstand, es ist nicht dual. Das Duale, ist in Wirklichkeit Eins. Das sind zwei Seiten. Wenn wir die Augen schließen, ist die Leere im Inneren, wenn wir die Augen öffnen, strömt von überall die Fülle“.

Das Dharma von Buddhas ist so, dass Dharma
Mit Hilfe von zehn Tausenden kunstvollen Methoden gepredigt wird,
den Umständen folgend.
Diejenigen, die nicht lernen, sind unfähig es zu verstehen.
Doch Sie wissen bereits, wie man den kunstvollen Methoden von Buddhas,
den Weltenlehrern, folgt.
Und (Sie) haben keine Zweifel.
Erwecken Sie in Ihren Herzen eine große Freude.
Und wisst, dass Ihr zu Buddhas werdet!

Saddharmapundarika Sutra – Die Lotosstura des wunderbaren Gesetzes.

 Natürlich ist es für Frauen, genauso wie für Männer, nicht leicht, ein Mitglied der Gesellschaft zu sein und gleichzeitig den Yoga-Weg zu gehen. Dabei spielt es keine Rolle, wie lange Sie bereits Yoga praktizieren, entsprechende Hindernisse werden bei unterschiedlichen Abschnitten auftreten. Wenn Sie beginnen, eine Instabilität, Kraftverlust, oder Zweifeln in sich zu spüren, erinnern Sie sich daran, welche Schwierigkeiten und welche Hindernisse andere Praktizierende überwunden haben, lesen Sie die Lebensgeschichten der großen Yoga-Männer und -Frauen.

Zur Inspiration, kann man die Geschichten über die berühmten buddhistischen Yogini lesen.  Deren Leistungen sind dermaßen hervorragend, dass sie einem fast unreal erscheinen.

Cutting Through Views: Three Practice Verses by Machig ...

Machig Labdrön ist die legendäre tibetische tantrische Yogini, Erfinderin der Tschod-Übungen. Machig lebte zur Zeit von Marpa und Milarepa. Diese Yogini erreichte die Befreiung durch das Praktizieren und bekam eine spontane Erfahrung der Vernichtung der vier Dämonen des Egos. Machig Labdron gilt als Reinkarnation von Yeshe Tsogyal, der Frau von Padmasambhava, des großen Lehrers des VIII Jahrhunderts, der die Lehre Buddhas nach Tibet brachte. Die Geschichte von Yeshe ist ebenfalls interessant und inspirierend. Padmasambhava hatte die zweite Frau, Mandarava, die zur Königin der Siddhas wurde. Bekannt sind auch ihre zahlreichen Reinkarnationen in Gestalten von anderen Yoginis. In Gestalt von Machig Druppej Gjalmo, offenbarte sie der Welt die Praxis von Buddha, die man „das grenzenlose Leben“ nennt. Ebenfalls bekannt sind die Geschichten von den buddhistischen Yoginis, der Nangsa Obum und Ayu Khandro.

 Yesche Tsogyal – Nach der Überlieferung wurde Yeshe Tsogyal als Tochter von Pelgyi Wongchuk, des Herrschers des tibetischen Fürstentums Kharchen, und dessen Frau Getso geboren. Beide Eltern von Yeshe Tsogyal hatten zur Zeit ihrer Empfängnis wundersame Traum-Visionen. Yeshe Tsogyal wurde nach tibetischer Zeitrechnung bei Sonnenaufgang des 10. Tages des Affenmonats im Jahr des Vogels (wahrscheinlich im Jahr 757 n.Chr) geboren. Nach der Lebensgeschichte von Yeshe Tsogyal wurde ihre Geburt von Wetterphänomenen und wundersamen Zeichen begleitet. Der See vor dem Haus wuchs zu dieser Zeit beträchtlich an, woraufhin das Kind den Namen Yeshe Tsogyal (Königin vom See der Weisheit) erhielt. Sie gilt unter den Tibetern als Ausstrahlung weiblicher erleuchteter Wesen. Sie wuchs zu einer Frau von nahezu überirdischer Schönheit heran und als sie sechzehn Jahre alt war wurde sie vom tibetischen König Trisong Detsen zur Gemahlin genommen.

König Trisong Detsen lud im achten Jahrhundert den Abt Shantaraksita und den tantrischen Meister Padmasambhava (Guru Rinpoche) nach Tibet ein, um den Buddhismus in Tibet zu verbreiten. Aus dieser Periode der Übertragung buddhistischer Lehren von Indien nach Tibet ging die Schule der „Alten Übersetzungen“ (Nyingma) hervor. Zu dieser Zeit wurden unter anderem sowohl der König als auch Yeshe Tsogyal Schüler von Guru Rinpoche. Yeshe Tsogyal wurde darüber hinaus seine tantrische Gefährtin und Hauptschülerin. Sie erhielt die Übertragung der buddhistischen Lehren von Sutra und Tantra in ihrer Gesamtheit übermittelt. Sie praktizierte alle Lehren, insbesondere die höheren tantrischen Techniken des Vajrayana und erlangte volle Verwirklichung mit diesen Praktiken. Sie wurde aufgrund ihrer Verwirklichung und der Kraft Wunder zu bewirken als eine erleuchtete Meisterin in Tibet berühmt.

Die Überlieferung besagt, dass Yeshe Tsogyal die gleiche Realisation erlangte wie ihr Lehrer und dass sie durch ihre Praxis mit einem ewigen Gedächtnis ausgestattet war. Daher erinnerte sie sich an alle Belehrungen, die Guru Rinpoche ihr übermittelte und bewahrte insbesondere die tantrischen Lehren für zukünftige Generationen, indem sie sie auf Geheiß Guru Rinpoches an geheimen Orten verbarg. Auf diese Weise versteckte Belehrungen werden Termas genannt. Yeshe Tsogyal war von entscheidender Bedeutung für die Bewahrung der buddhistischen Lehren zur Zeit der Verfolgung des Buddhismus unter König Langdarma (Regierungszeit 836-842). Sie verbreitete die buddhistischen Lehren in weiten Teilen Tibets. Nach der Überlieferung verließ sie die Welt in unglaublich hohem Alter, da sie durch ihre Verwirklichung Macht über ihre Lebensspanne erlangte. Viele der Praktiken, die von Yeshe Tsogyal für zukünftige Generationen bewahrt wurden, sind noch heute erhalten und werden in den verschiedenen Schulen des tibetischen Buddhismus, insbesondere in der Nyingma-Schule gelehrt.

 Im Jainismus, einer alten dharmischen Religion, heißt ein Mensch, der die Erleuchtung durch Askese erlangt hat und der zum Vorbild und Lehrer für alle wurde, die einen geistigen Lehrmeister suchten, Tirthankara. Man glaubt, dass Tirthankaras solch niedrige Gefühle wie Wut, Stolz, Betrug und Begierde überwunden haben und eine Furt über den „Fluss der menschlichen Armut“ gebaut haben. Am Ende des Lebens erlangen sie die Befreiung von der Wiedergeburt. Der letzte Tirthankara, der 24. in unserem Halbzyklus, war der Lehrer Mahavira (599-527 v. Chr.), seine Existenz gilt als historisch bewiesen. Die Shvetambaren, Vertreter einer der beiden Hauptzweige, glauben, dass der 19. Tirthankara eine Frau war, Mallibaj, bekannt als Malinath. Laut der dschajnischen Lehre wurde sie zu Siddha, indem sie ihr Karma völlig abgeworfen hat. Mallibaj wurde in der Stadt Mihil in der Dynastie Ikshwaku geboren. Ihr Vater – König Kumbha, ihre Mutter –  Königin Prabhawati. Der nächste Tirthankara wird in 81 500 Jahren geboren.

Buddha wusste, dass wenn er die Frauen einweihen wird, werden Frauen und Männer zusammenkommen und damit Probleme entstehen: Männer werden sich in die Frauen verlieben, was sie dann von der Praxis abhält und in die „Leidenschaft“ abdriften lässt. Männer werden es kaum schaffen, sich fern von Frauen zu halten. Eben aus diesem Grund, wollte er keine Frauen als Schülerinnen haben und nicht deswegen, weil sie weniger fähig und entwickelt wären. Im Vorwort zu dem Text „Der Goldene Rosenkranz, der Nektar enthält“ spricht Yeshe Tsogyals so über sich und Padmasambhava:

Ich diente ihm als Frau und Wegbegleiterin. Einmal während meines Aufenthaltes in der Höhle Tidro wurde mir der Sinn des Geheimen Unübertroffenen Herzlichen Wesens der Großen Vollkommenheit zugeteilt und von mir verstanden. Dank der Ansicht erreichte ich den natürlichen Zustand, als das direkte Erlebnis und nicht als eine theoretische Vermutung“.

Das Beispiel dieser tibetischen Fürstin bestätigt, dass Frauen gleich wie Männer eine Erleuchtung erlangen können, da der erleuchtete Zustand des Geistes weder männlich noch weiblich ist.

Weiter möchte ich über einige moderne Yoginis erzählen, die einen großen Beitrag bei der Verbreitung von Yoga geleistet haben.

Indra Devi – (Eugenia Wasiljewna Peterson; geb. 12 Mai 1899, Riga –  gest. 25 April 2002, Buenos-Aires, Argentinien) – eine der ersten Yoga-Frauen, hat Yoga in verschieden Ländern der Welt populär gemacht. Ihr Lehrer war Tirumalai Krishnamacharya, ebenfalls der Lehrer von B. K. S. Iyengar. Sie wurde 103 Jahre alt. Sie bereitete mitunter den Weg für das Yoga im Westen. Indra Devis weltlicher Name lautet Eugenie Peterson, den sie von ihrem schwedischen Vater und ihrer russischen Mutter bekam. Nachdem sie in Lettland aufgewachsen war, besuchte sie die Schauspielschule in Moskau und flüchtete nach der kommunistischen Machtübernahme nach Berlin. Inspiriert durch einige Yogabücher und dem Werk Rabindranath Tagores begab sie sich nach Indien, wo sie unter ihrem Künstlernamen Indra Devi in vielen Hindi-Filmen mitspielte. Als erste Frau aus dem Westen wurde sie Schülerin von T. Krishnamacharya, von wem sie auch ihre Yogalehrerausbildung erhielt. Danach unterrichtetet sie viele Bekanntheiten in den USA, unter anderem Greta Garbo. Später wurde sie eine eine renommierte Yogalehrerin in Argentinien, nachdem sie 1966 Anhängerin von Sathya Sai Baba wurde und 1982 der Einladung von Schülern ihres Meisters folgte.

 

Gita Iyengar – die ältere Tochter von B.K.S. Iyengar. Nachdem sie 35 Jahre lang intensiv Yoga praktiziert hatte, wurde sie zur treuen Helferin des Vaters bei der Verbreitung seines Wissens. Sie hat ein Diplom in Ayurveda (vedische Medizin), sie besitzt tiefe Kenntnisse in Sanskrit und meisterhaft kennt sie die geistigen Schriften auf dem Gebiet der indischen Philosophie. Sie ist die Autorin vom berühmten Bestseller-Buch „Yoga – ein Schatz für Frauen“ und von verschiedenen Artikeln und Berichten. Sie tritt auch sehr oft vom Publikum auf.  In ihrem Buch erklärt Gita ganz genau die Techniken der Ausübung von graziösen und zugleich schweren Bewegungen, einschließlich Pranajama, verbindet die Kenntnisse von Yoga und Ayurveda, zeigt die praktischen Schritte, die zur Entwicklung vom rein Physischen zu der höheren Ebene des Bewusstseins führen.

  Kali Ray – Amerikanerin, die das TriYoga-System entwickelt hat, das Yoga für das Erreichen der Einheit der Dreifaltigkeit, des Sat-Chit-Ananda (Dasein, Bewusstsein und Seligkeit). Ihr Guru wurde Swami Satchitananda).  Während der Meditation, die sie seit ihrer Kindheit praktiziert hat, begann ihr Körper plötzlich unbekannte Übungen auszuführen.  Nach der Feststellung der Tatsache, dass diese Übungen den Asanas  von Hatha-Yoga sehr ähnlich sind, beschloss die junge Frau, dass sie verpflichtet ist zu verstehen, was für ein Wissen ihrem Körper offenbart wurde. Nach der dreijährigen Meditation wurde das System der Praxis von Asanas, Krijas, Pranajamas und Mudras zusammengestellt. Kali Ray betrachte das TriYoga nicht als ihre eigene Leistung, sondern als Wissen, dass sie dank der Kundalinikraft erhalten hatte. Über sich selbst sprach Kali sehr oft in dritter Person.

 

Nirmala Srivastava (1923 – 2011), mehr bekannt als Shri Mataji Nirmala Devi. Im Jahre 1970 gründete sie die Bewegung vom Sahaja-Yoga, eine Meditationsmethode, die zur Herstellung des inneren Gleichgewichts zwischen dem physischen, emotionalen und mentalen Zustand eines Menschen sowie zur Erhaltung der realen Erfahrung des Selbstbetrachtens dient.

Bei der Suche nach der Antwort auf die Frage: „Warum es so gut wie keine bekannten weiblichen Meister gibt, warum keine Frau eine Religion gegründet hat und die heiligen Schriften auch von Männern geschrieben sind?“ bin ich auf einen für mich interessanten Standpunkt gekommen. Dem zufolge, realisieren sich Frauen oft durch die Hingebungsgabe, deswegen werden sie treu und zu Schülerinnen von begrenzten Höhen. Für einen Mann ist es leichter, ein Meister zu sein als ein Schüler, denn dafür muss er bescheiden sein. Er kann meditieren, hat aber Schwierigkeiten beim Beten. Beim Meditieren vernichtet er das Ego. Ein Mann verbrennt im Feuer der Meditation das Ego, neigt sich aber nicht gerne zu Füßen von irgendjemanden.

Das Fehlen von Ego hat zwei Formen. Der eine Weg besteht darin, es zu verbrennen, der andere – es abzugeben. Eine Frau kann das Ego benutzen und es zum Mittel machen, kann es abgeben, ohne es zerstört zu haben. Die logischen Schlussfolgerungen sind typisch für Männer, denn deren Verbindung verläuft durch den Intellekt, sie suchen nach Beweisen, um Vertrauen zu schaffen. Eine Frau sieht, in ihrem Herzen entsteht eine Welle, die genug fürs Entstehen vom Vertrauen ist. Diese Welle ist für sich bereits ein Beweis. Diejenigen, die durch das Meditieren ihr Ziel erreichen, werden zu den Meistern; diejenigen, die den Weg der Liebe gehen, können zu Schülern, treuen Wegbegleitern werden. Denn man kann nicht die Liebe erlernen, es ist individuell. Ein totaler Schüler zu sein, bedeutet die gleichen Höhen wie der Meister zu erreichen.

Im Laufe von 111 Jahren befand sich der Lehrer in Tibet,
in der Zeit diente ich ihm mit Eifer.
Er schenkte mir das ganze restlose Wesen 
seiner mündlichen Lehren – das Wesen seines Geistes.
In all dieser Zeit sammelte ich und schrieb all die von ihm gegebenen Lehren nieder
und versteckte sie, wie einen kostbaren Schatz.“

                                                                                  Padmasabhava – Zehn Grundsätze vom geheimen Mantra

Es ist wichtig daran zu denken, dass der Weg, der für den einen richtig ist, bei dem anderen zu einem Hindernis werden kann. Eine Frau kann Meditation durch Liebe erfahren, weil sie voller Liebe ist. Sie würde die Meditation als Liebe, als Gebet bezeichnen. Für manche Männer ist der Weg des Gebets nahegelegen, für manche Frauen, der Weg der Meditation. Doch oft ist es für die außerordentlich emotionale und sich ständig wechselnde Psyche der Frau einfach zu eng in dem Rahmen der männlichen Herangehensweise. Nachdem sie den Weg der Liebe gewählt hat, kann eine Frau, genauso wie ein Meister die Leute mit Hilfe ihrer Energie ändern, die Ratschläge geben und ihre Erfahrungen mit der Umwelt teilen.

Vielleicht, werden diese Idee viele nicht verstehen, manche Frauen werden sogar darüber empört sein, dass der Weg der Meditation meiner Meinung nach eher für die Männer ist. Doch meine Worte sagen nur, dass es zwei Wege zum gleichen Ziel gibt; und es kann nur Ihre Seele wissen, welcher Weg für Sie persönlich bestimmt ist. Vielleicht werden Sie sich, nachdem Sie im Körper einer Frau zur Welt kamen, daran erinnern, welchen Pfad Sie in der Vergangenheit gegangen sind und beschließen, ihre Erfahrungen mit neuen Methoden zu bereichern. Ich persönlich bin zu dem Schluss gekommen, dass nur Djana-Yoga im Bunde mit Bhakti-Yoga mir die Möglichkeit der Fortbewegung geben (ich erwähne nicht das Hatha-Yoga, da es zu meinen täglichen Übungen gehört). Das ist mein Weg der Mitte.

Thomas Bley – Styx

Im Leben gibt es zwei Ufer, zwei Ufer des Lebensflusses.
Es gibt Anstrengung, es gibt Ruhe; 

es gibt das Erwachen, es gibt den Traum. 
Gerade deswegen öffnen sich und schließen sich die Augenlider. 
Gerade deswegen atmet man ein und aus; 
gerade deswegen gibt es Geburt und Tod.

Gerade deswegen gibt es Männer und Frauen.
Im Leben gibt es zwei Ufer – 
und derjenige, der die Balance halten kann, 
erlebt seine eigene Natur. 
Halte dich nicht fest an einem Ufer. 
Wenn du dich an einem der Ufer festhältst, 
hast du deine Wahl getroffen. 
Du hast die eine Hälfte fest im Griff, 
die andere hast du ziehen lassen – 
doch diese zweite Hälfte ist auch göttlich“.

Osho

Eines der wichtigen Argumente, Yoga zu machen, ist die Möglichkeit ein hoch entwickeltes Wesen in die Welt einzuladen, das vielen anderen Lebewesen helfen kann. Damit Yogis in die Welt kommen, braucht man Eltern, deren Vibrationen (Energie) im Stande ist, den nötigen feinstofflichen und physischen Körper zu erschaffen.

Viele weibliche Yogis versuchen es, so spät wie möglich Mutter zu werden. Zum Teil deswegen, weil sie ihr Ego noch nicht ganz losgeworden sind. Wir wollen alles schnell bekommen. Das Streben nach dem Weiterkommen im Yoga wird durch den Wunsch des Egos diktiert, die Früchte dieser Evolution zu genießen (Siddhi, Nirwana, Berühmtheit usw.). Ihr Ego sagt, dass Kinder sie bremsen und ablenken werden, doch je mehr Schwierigkeiten Sie haben, desto höher kann Ihre geistige Evolution werden, natürlich unter der Bedingung, dass Sie hart an sich arbeiten werden.

Natürlich kann das Konzept der Mutterschaft für eine Frau, die Yoga nicht nur für sich selbst ausübt, sondern als Lehrerin agiert, auf den letzten Platz gerückt werden, da jeder Schüler von ihr, wie ihr eigenes Kind betrachtet wird. Jeder hat seinen eigenen Weg und man muss sehr bewusst die Prioritäten setzen. Das Wichtigste dabei ist es, nicht ins Extrem zu verfallen. Als Mutter von zwei Söhnen, kann ich sagen, dass die Mutterschaft meine Evolution zum Teil beschleunigt hat, weil man die Verantwortung nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Kinder trägt, auch dafür, welche Tendenzen in ihnen hervortreten werden, deswegen hat man an sich selbst höhere Forderungen…

Übrigens, Machig Labdrön hatte zwei Söhne und eine Tochter. Mit 23 Jahren traf sie ihren Partner – den indischen Yoga namens Toph Bhadr. Von da an, lebten und reisten sie zusammen. Einige Jahre widmete Machig der Erziehung der Kinder. Im Alter von ca. 35 Jahren ließ sie die Kinder in Obhut ihres Mannes und kehrte zu ihrer Praxis, zu ihren Lehrern zurück. Ihre Kinder erreichten ebenfalls einen hohen Entwicklungsgrad. Insbesondere der jüngere Sohn und die Tochter.

Das Fundament des Yoga bilden Askese und Selbstdisziplin. Die Yoga-Praxis ermöglicht es einem, bewusst in den schwierigen Situationen zu agieren und wenn das Familienleben auf irgendeine Weise Ihnen den Yoga-Weg beschwerlich machen kann (verlangsamen), so kann Yoga auf jeden Fall Ihnen helfen, ein neues Niveau in der Familienbeziehung zu erreichen.

Die moderne Frau ist ein äußerst aufgedrehtes und unausgeglichenes Wesen, dabei halten viele diese Erscheinungsformen für natürlich, indem sie die Begriffe „Anpassungsfähigkeit“ und „Unstabilität“ verwechseln und den Potenzial der kreativen Energie ausschließlich als Libido und Sexualität betrachten. In der heutigen Zeit, in der das männliche Bewusstseinsprinzip regiert, haben Frauen oft den männlichen Lebensstil, Bildungssystem, Karriere (zurzeit gibt es sogar Ersatz-Mutterschaft). Sie verstehen sich selbst, ihre Natur, ihre Vorherbestimmung nicht.

Deswegen fühlen sie sich unbewusst unglücklich, dabei behandelt sie ungerecht auch die Umwelt, besonders die Nahestehenden. Die Schiefstellung zugunsten des verstandslastigen Prinzips führt dazu, dass Frauen die Kraft ihrer Intuition verlieren, indem sie tiefer in die illusorische Welt der Dogmen und Konzepte eintauchen und dabei die intuitive Wahrnehmung der Wirklichkeit verlieren. Deswegen bin ich der Meinung, dass die Yogaübungen für eine Frau eine notwendige Bedingung für ein vollwertiges Leben sind. Ich rufe nicht dazu auf, mit dem Kopf in das Yoga einzutauchen, so, dass die Umwelt und das normale Leben drum herum vergessen werden, aber ich rate dringend dazu, verschiedene Praktiken in das tägliche Leben zu integrieren, dabei aufzuwachen und neue Seiten der Realität zu entdecken.

Wenn Sie dieses System der Selbsterkenntnis und Selbstentwicklung anwenden werden, können Sie sich selbst und die Umwelt glücklicher machen.  Schaffen Sie sich eine Lebensweise, in der die Harmonie zwischen Ihrer inneren Natur und dem äußeren Leben Platz hätte, in der kein Widerspruch zwischen Lebensstil und Ihrem inneren Strom entstehen kann. Fühlen Sie die Harmonie und den Rhythmus. Wenn man sich innerlich Richtung Westen und äußerlich Richtung Osten bewegt, dann werden auf jeden Fall Spannung, Unruhe, Probleme und Traurigkeit auftreten, in solchem Fall sind Leiden unausweichlich…

Laufe nicht. Dies ist nicht dein Weg, nicht deine Natur, 
nicht die Natur deines Wesens. 
Der Krieg ist jeder deinen Zellen inne. 
All dein Blut bis zum letzten Tropfen 
ist das Blut von einem Kshatya (einem Krieger).

Auch wenn dir die Flucht in die Wälder gelingt, 
du wirst nicht zum Einsiedler werden können. 
Ohne den Bogen wirst du deine Seele verlieren – 
daraus ist deine ganze Persönlichkeit gewebt.

Der Weg deines Wesens befindet sich auf der Schneide deines Schwertes. 
Wenn du das Schwert loslässt, wirst du mit Staub bedeckt. 
Du wirst nicht nur das Schwert, sondern dich selbst verlieren. 
Die Individualität deines Wesens wird verloren gehen.

Deshalb laufe nicht weg von deiner Natur(Dharma).
Zuerst erkenne richtig deine Natur. 
Dann, in diesem Erkennen, lass die Natur alles machen, 
was Gott durch sie durchschicken möchte. 
Dann, werde du einfach dem leeren Durchgang gleich.“

Bhagavad-Gita

 Ich hoffe, dass dieser Artikel all denen mehr Zuversicht gibt, die es zumindest schon einmal bereut hatten, in diese Welt in einem weiblichen Körper gekommen zu sein; dass der Artikel mit neuen Farben das Leben derer bereichert, die ihren Weg der Selbstverwirklichung durch Yoga-Dogmen eingeschränkt hatten; ich hoffe auch, dass der Artikel, sei es nur für einige Augenblicke, den Zustand des Bewusstseins bei denen verstärkt, die diesen Text gelesen haben und zu der Erkenntnis geführt hatte, wie wichtig es ist, Yoga in der modernen Welt zu verbreiten!

„…Du musst langsam vorwärts kommen, 
indem du Widmungen erhältst, 
ohne Angst in das Sansara zu fallen, 
als ob du ein auf den Thron aufsteigender Prinz wärest….

.Du musst alle Quellen vergleichen 
und alle philosophischen Schulen des Dharma verstehen, 
als ob du eine Biene, auf der Suche nach ihrem Bienenstock wärest.

Du musst all die vielen Lehren zusammenführen, 
indem du begriffen hast, dass sie alle einen Geschmack haben, 
als ob du ein Kaufmann wärest, der all seinen Gewinn zusammenrechnet.

Du musst den Gipfel des Wissens erreichen 
und klar und deutlich den Sinn all der Lehren verstehen, 
als ob du den Berg Sumeru bestiegen hast.“

Padmasabhava – Zehn Grundsätze vom geheimen Mantra

Glück für alle Wesen in allen Welten! Om!

Autorin des Artikels – Yoga-Lehrerin Jaroslawna Putschnina