Der Weg ist das Leben. Leben im Sinne vom Prozess der Ansammlung von Wissen, als Prozess der Entwicklung der Fähigkeit zu erkennen, was in seinem Inneren Resonanzzonen zu finden oder zu bilden heißt. Die Welt ist ein Bild aus Schwingungen, Begreifen bedeutet Resonanz, Erkenntnis bedeutet das Vorhandensein in der eigenen energetischen Struktur von Zonen, die fähig sind, mit dem Objekt der Erkenntnis in Resonanz zu treten.
Jeder von uns, der hier und jetzt lebenden, ist das Zentrum des Universums, der Punkt der Konzentration der Selbsterkenntnis der Welt. Unsere Hauptverantwortung in jeder Inkarnation, ist die Verantwortung vor sich selbst vor allem, über die Entwicklung des eigenen individuellen freien Bewusstseins. Die wahre Freiheit ist aber ohne Herz nicht möglich.
Für die Entwicklung der Erkenntnis ist eine schöpferische Handlung die Voraussetzung, den so wird die Mechanik des Schöpfens begriffen, die Mechanik des schöpferischen Daseins des Universums. Deshalb ist unsere Hauptverantwortung vor der Welt im hier und jetzt, die Verantwortung über die maximale Entwicklung und die sinnvolle Realisation der Talente und Fähigkeiten unserer Kreativität, die in uns bei der Geburt mitgegeben wurden. Eine wahre Kreativität ohne Herz ist unmöglich. Die Resultate unserer Kreativität können und werden von anderen menschlichen Wesen in ihren schöpferischen Handlungen, die auf die Entwicklung des Bewusstseins gerichtet sind, verwendet. Nur so können wir ihnen auf ihrem Weg helfen. Das ist der Sinn der Empathie, die, wie auch die Freiheit und Kreativität, nicht ohne Herz existieren kann.
Man kann nicht wirklich schöpfen, wenn man fremde Energie verwendet. Deshalb ist unsere wichtigste Verantwortung hier und jetzt vor uns selbst und vor allen anderen, die uns umgeben, die Verantwortung für unsere Energie. Der, dem gegeben ist, der muss auch dafür Verantwortung tragen. Unser individueller Energiestrom kann nicht mächtiger sein, als es für die maximale Entwicklung unserer schöpferischen Möglichkeiten, in dieser konkreten Inkarnation, nötig ist.
Wenn wir uns so fühlen, dass wir Energie im Überfluss haben, heißt es, wir haben etwas nicht gelernt. Das heißt, wir leben und schöpfen nicht mit voller Kraft, das heißt, wir verhalten uns verantwortungslos. So werden wir in anderen Inkarnationen das gleiche noch mal und noch mal durchmachen müssen, solange, bis wir es nicht lernen, unsere gesamte Energie zu kontrollieren und sie vollständig in das Schöpfen zu investieren. Nur eine schöpferische Herangehensweise an jede Handlung, an jeden Gedanken und an jedes Wort lehrt uns bewusst zu sein. Nur eine maximale Bewusstheit zu jedem Augenblick des Lebens entwickelt die Fähigkeit zu erkennen. Nur eine unerschütterliche Entwicklung der Bewusstheit in jedem Augenblick des Lebens hilft uns, die wichtigste und ich denke die einzige Mission unseres Lebens auszuführen, die Konzentration und Kristallisation der Selbsterkenntnis der Welt in unserem Inneren.
Wenn wir nicht vollständig über unsere Energie bestimmen und sie nicht vollständig kontrollieren, wird sich jemand finden, der das für uns machen wird. In seinen, versteht sich, Interessen… oder wir werden sie unkontrolliert vergeuden für Dinge, ohne die wir auch gut auskommen könnten. So werden wir immer vom Gefühl begleitet, dass es uns an Kraft mangelt, oder wir nicht genug Energie haben für etwas Anderes…für etwas, was wir machen sollten, aber…
Wenn wir nicht einen vollkommenen und bewussten Zugang zur vollständigen Menge des eigenen Kraftstromes haben, werden wir nicht vollständig unsere schöpferischen Fähigkeiten realisieren und unsere Mission bewältigen können. Das heißt, wir handeln in dem Fall verantwortungslos.
Wenn wir unsere Energie vergeuden, indem wir sie nach links und nach rechts in altruistischen Impulsen rauswerfen, verhalten wir uns verantwortungslos. Obwohl es so oft einfacher, leichter und bequemer ist. So berauben wir nicht nur uns selbst der Möglichkeit unsere schöpferische Aufgabe, die uns für diese konkrete Inkarnation vom Universum und von uns selber gegeben wurde, zu erfüllen, sondern stören so auch die anderen menschlichen Wesen dabei, denen wir unsere Energie abgeben. Wir geben ihren Schwächen nach und entziehen ihnen so das Bestreben ihre Schwierigkeiten als eine Chance zur Überwindung ihrer Schwächen zu nutzen. Wir vergeuden unsere Energie und Lebenszeit, die uns für unsere eigene schöpferische Entwicklung gegeben wurde, dafür, uns selbst der Möglichkeit zur Entwicklung zu berauben und um andere dabei zu stören. Wir vergessen, dass das Einzige, womit wir wirklich den anderen in ihrer realen Entwicklung helfen können, die Resultate unserer eigenen Schöpfung sind.
Wir können, mehr noch, wir müssen Energie in die Entwicklung unserer Kinder so lange investieren, solange sie nicht selbstständig genug werden, um uns nicht mehr zu brauchen. So müssen wir auch die Energie in die Unterstützung von Alten investieren, ab dem Moment, wo sie anfangen ihre eigenen Kräfte zu verlieren. Jedoch müssen wir das alles äußerst bewusst gestalten und nur im nötigen Maße. Generell, wenn wir uns aus irgendeinem Grund bewusst dazu entscheiden, jemanden oder irgendetwas mit der Energie aus dem uns gegebenen Kraftstrom zu versorgen, müssen wir uns im Klaren sein, wofür wir das machen und was das reale Ergebnis so einer Handlung für unser Schöpfertum und das Schöpfertum derer, die unsere Energie verwenden, sein wird.
Je besser wir versuchen unsere eigene Energie zu kontrollieren, je bewusster wir darüber verfügen und je effektiver wir sie in unserer eigenen Kreativität verwenden, desto verantwortungsvoller verhalten wir uns im Bezug zur unserer Welt, uns selbst und anderer menschlicher Wesen. Denn alle hier lebenden, genauso wie wir sind Punkte der Konzentration der Selbsterkenntnis der Welt.
Andrey Sidersky
Yogalehrer, Entwickler von YOGA23, Buchautor, Familienvater